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Wer Angst hat, Anstoß zu erregen, kann keine Anstöße geben!

Wer Angst hat, Anstoß zu erregen, kann keine Anstöße geben!

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Ricarda Huch sagte einst: "Wer Angst hat, Anstoß zu erregen, kann keine Anstöße geben." Dieser Gedanke ist heute relevanter denn je, besonders in einer Zeit, in der politische Korrektheit oft über authentische Meinungsäußerung gestellt wird. Es geht nicht darum, immer Recht zu haben, sondern darum, die richtigen Ansichten zu vertreten – selbst, wenn sie bei einigen Menschen auf Unmut stoßen.

In der heutigen politischen Landschaft beobachten wir eine besorgniserregende Tendenz: Die Pflege der politischen Korrektheit führt dazu, dass weder ehrliche Meinungen noch echte Emotionen Platz haben. Es scheint, als müsse jede Äußerung so formuliert sein, dass sie niemanden verletzt und allen gefällt, und trotzdem irgendwie Veränderungen bewirken soll. Diese unglückliche Situation führt dazu, dass viele Aussagen verschleiert und selten klar, direkt und ehrlich sind. Solche Tendenzen tun unserer Gesellschaft nicht gut. Denn unbeliebte Änderungen werden durch verbale Verschleierung nicht besser – im Gegenteil, sie werden dadurch oft noch schwerer nachvollziehbar und umsetzbar.

Mutige und offene Diskussionen sind unerlässlich für eine gesunde Gesellschaft. Auch im privaten Bereich sollte jeder die Bereitschaft haben, über unterschiedliche Ansichten zu diskutieren und gegebenenfalls seine eigenen Überzeugungen zu überdenken. Wenn mehrere Meinungen aufeinandertreffen, erhöht sich die Chance, die beste Lösung zu finden, erheblich. Eine einzige Meinung bleibt oft beschränkt, während der Austausch unterschiedlicher Perspektiven zu einem tieferen Verständnis und besseren Ergebnissen führt.

Es ist wichtig, dass wir lernen, unsere Ängste vor möglicher Kritik oder Ablehnung zu überwinden. Wenn wir uns davor fürchten, Anstoß zu erregen, verhindern wir nicht nur, dass unsere eigenen Ideen und Überzeugungen Gehör finden, sondern wir tragen auch zur allgemeinen Verschleierung und Unsicherheit bei. Ehrlichkeit und Mut, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen, sind grundlegende Werte, die wir fördern müssen – in der Politik, im Berufsleben und im privaten Bereich.

Gerade in der politischen Sphäre kann die Angst vor Anstößen dazu führen, dass notwendige Veränderungen nicht angegangen werden. Entscheidungen, die alle betreffen, dürfen nicht aus Rücksicht auf eine mögliche Ablehnung oder aus Angst vor Kontroversen verwässert werden. Wir brauchen Politiker und Führungskräfte, die bereit sind, klar und direkt zu kommunizieren, auch wenn das bedeutet, dass sie sich unbeliebt machen.

Ähnlich verhält es sich im persönlichen Umfeld. Echte Freundschaften und Beziehungen basieren auf Ehrlichkeit und dem Mut, die eigene Meinung offen zu äußern. Dies bedeutet nicht, dass man rücksichtslos oder verletzend sein sollte. Vielmehr geht es darum, konstruktive Kritik und unterschiedliche Ansichten als wertvollen Beitrag zur persönlichen Entwicklung und zum gegenseitigen Verständnis zu sehen.

Die Fähigkeit, Anstoß zu erregen, ohne Angst vor den Konsequenzen zu haben, ist eine wertvolle Eigenschaft. Sie ermöglicht es uns, aktiv Veränderungen herbeizuführen und zu einer besseren Gesellschaft beizutragen. Nur durch den offenen Austausch von Meinungen und die Bereitschaft, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen, können wir wirklich vorankommen.

Lassen wir uns also von Ricarda Huchs Worten inspirieren und den Mut finden, Anstoß zu erregen, wenn es nötig ist. Es geht nicht darum, immer Recht zu haben, sondern darum, für das einzustehen, was richtig ist. Wenn wir dies tun, können wir echte, bedeutungsvolle Anstöße geben – für uns selbst, für unsere Mitmenschen und für die Gesellschaft als Ganzes.

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Kommentare

Kommentar von Roman Glass |

Guten Morgen Herr Fedrigotti,
Sie haben immer so schöne Zitate, da kann ich immer etwas lernen. Ich kann mich noch gut Erinnern als
ich vor ca. 30 Jahren bei Ihnen war, weil ich einen Ratschlag benötigte. Da waren Sie noch unten in
einem Gebäude. Sie waren mir auf anhieb sympatisch und das was Sie mir sagten war so wertvoll für
meinen weiteren Lebensweg. Ich habe auch gesehen, dass Erhardt Freitag schon verstorben ist, er hat
ja so eine schöne Stmme auf seinen CD,. Aber sein Schüler Christian Huber, den ich auch schon einmal
am Bodensee besucht habe, hat so ein schönes Gebet gemacht, das ich auf mein Handy geladen haben. Eine sehr seltene sympatische Stimme.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und bleiben Sie behütet und beschützt
Roman Glass

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